Mutiger Schritt zur Verbesserung der Verkehrssituation

Der Stadt Osthofen ist es gelungen, das Anwesen Waaggasse 13 zu erwerben. Die einstige Kohlenhandlung bildet aktuell eine Art Querriegel im westlichen Bereich der Waaggasse. In diesem Jahr soll das Gebäude abgebrochen werden, sodass voraussichtlich nächstes Jahr der ehemalige Panzerwendeplatz, die Panzerrampe und damit die insgesamt rund 10.000 m2 große Ladestraße grundlegend umgestaltet werden können. Ein mutiger Schritt, der erst nach jahrelangen Verhandlungen mit der deutschen Bahn möglich wurde.

Geplant sind neben Parkplätzen und Grünflächen auch E-Ladesäulen, Fahrradabstellmöglichkeiten sowie ein durchgängiger Fahrradweg zum Festplatz, der an den zum Sommerried führenden Plattenweg anschließt und der somit eine wichtige Parallelachse zur stark befahrenen Carlo-Mierendorff-Straße / Herrnsheimer Straße bildet. Auf diese Art und Weise sollen gleichzeitig Parkplätze für Pendler entstehen, aber eben auch Anreize dafür geschaffen werden, nach Möglichkeit auf das Auto öfter zu verzichten und auf das Fahrrad umzusteigen. Gleichzeitig kann durch den Abbruch der Waaggasse 13 die Zufahrt zum Bahnhof übersichtlicher und sicherer gestaltet werden, sodass mit einer Entlastung der Kreuzung Carlo-Mierendorff-Straße / Friedrich-Ebert-Straße zu rechnen ist.

Das historische Waaghäuschen bleibt erhalten und soll saniert werden. Es wurde in den 1870er Jahren zusammen mit der Waage, die der Waaggasse ihren Namen gab, auf Antrag von vielen Bürgerinnen und Bürgern errichtet. Es ist neben den Bahnanlagen und dem Bahnhof selbst eines der letzten Überbleibsel der Industrialisierung im Bahnhofsbereich.

Dieser hat in den letzten 10 bis 15 Jahren durch den Bau der Unterführung, den Abbruch der Dr. Wander-Fabrik, die Sanierung des Bahnhofsgebäudes, der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes und schließlich durch die Errichtung des Gesundheitszentrums und die Entwicklung der Bahngärten sein Gesicht komplett verändert.

Gerade weil sich so viel verändert hat, haben Fotografien aus den Zeiten, als auf der Panzerrampe noch Panzer verladen wurden, die Waage in der Waaggasse noch in Betrieb war und die Ladestraße noch zum Verladen von Gütern auf die Schiene diente, bereits heute historischen Wert und können möglicherweise in die Restaurierung des Waaghäuschens miteinfließen. Falls Sie solche Aufnahmen besitzen, wäre es toll, wenn Sie diese der Stadt für die Digitalisierung zur Verfügung stellen oder direkt an (mail:osthofen@vg-wonnegau.de) schicken könnten.

Gez. Thomas Goller
Stadtbürgermeister